Kalmäuser Kreuz
Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Das Denkmal wurde 1731 als Dank für Errettung aus Todesgefahr errichtet, wobei der Name des Stifters nicht bekannt ist: eine überdachte Kutsche mit drei Personen stürzte, den Weg verfehlend, ab, Menschen und Pferd blieben jedoch unversehrt. Es ranken sich einige Sagen um das Kreuz: In der Ursprungssage wird - analog zur historischen Ursache - von 'Einem' berichtet, der des Nächtens mit seinem 'Steirerwagel' den Weg in die Altstadt verfehlte, ein Stück die Winterpromenade fuhr und dann 'samt Roß, Wagen und Mitfahrer' den Abhang hinunter stürzte. Er ließ das Kreuz aus Dankbarkeit für seine Rettung errichten. Nach anderer Erzählung soll dort die alte 'Spitalerin' Kahlmäuser Kathl als Geist umgehen, und zu guter Letzt wurde früher erzählt, dass zur Adventzeit ein schwarzer Hund mit glühenden Augen beim Kreuz auftauche und den Wanderer bis zur Thayabrücke begleite. Über den Namen Ka(h)lmäuser konnte nichts in Erfahrung gebracht werden.
Beschreibung:
Auf dem ostseitigen bewaldeten Steilhang der Stadt Drosendorf zwischen Winterpromenade und dem alten Fuhrweg in die Altstadt erhebt sich das Kalmäuser Kreuz. Ein massiver hoher schwach konisch zulaufender gemauerter Sockel erhebt das Kreuz fast aus dem Blickfeld. Darauf setzt ein niedriges Postament mit quaderförmiger Basis, geschwungenem Mittelteil und in zwei Stufen vorspringender Abdeckplatte an. Mittelteil und Basis zeigen spiralige Verzierungen mit Blattansatz. Das massive Kreuz trägt einen Corpus Christi in barocker Ausführung mit wehendem Lendentuch, darüber eine hängende Fahne, die einst die INRI-Inschrift trug.
Details
Gemeindename | Drosendorf-Zissersdorf |
Gemeindekennzahl | 31104 |
Ortsübliche Bezeichnung | Kalmäuser Kreuz |
Objektkategorie | 1565 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Kreuzsteine, Steinkreuze, Scheibenkreuze, Kreuzfelsen) |
Katastralgemeinde | Drosendorf Stadt -- GEM Drosendorf-Zissersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 240 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Drosendorf-Stadt |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Ostseite, zwischen Winterpromenade und Altstadtweg |
Längengrad | 15.622415 |
Breitengrad | 48.866977 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 6.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 1.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 1.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Sockelverputz erneuern, generell übergehen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Auf dem ostseitigen bewaldeten Steilhang der Stadt Drosendorf zwischen Winterpromenade und dem alten Fuhrweg in die Altstadt erhebt sich das Kalmäuser Kreuz. Ein massiver hoher schwach konisch zulaufender gemauerter Sockel erhebt das Kreuz fast aus dem Blickfeld. Darauf setzt ein niedriges Postament mit quaderförmiger Basis, geschwungenem Mittelteil und in zwei Stufen vorspringender Abdeckplatte an. Mittelteil und Basis zeigen spiralige Verzierungen mit Blattansatz. Das massive Kreuz trägt einen Corpus Christi in barocker Ausführung mit wehendem Lendentuch, darüber eine hängende Fahne, die einst die INRI-Inschrift trug. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Das geschwungene Postament weist auf der Vorderseite eine kaum leserliche Inschrift auf, die ein Chronogramm verbirgt. Nicht erkennbare Buchstaben sind mit einem Platzhaltern dargestellt: (O) _ _VD _ _ _ _ _ _ _ _ Wi_ _ _ _ IC (O)_ _ VDortV _ _ _ Vns _ IC _ _ Das Chronogramm ist nicht erstellbar, die Inschrift unverständlich. Beides wird erst durch die Aufnahme des Heimatforschers Franz X. Kießling 1898 deutlich: D IesV DahIer ehren / WIr DICh / D IesV Dort Verstos / Uns nICht. Das Chronogramm ergibt 1731. |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das Denkmal wurde 1731 als Dank für Errettung aus Todesgefahr errichtet, wobei der Name des Stifters nicht bekannt ist: eine überdachte Kutsche mit drei Personen stürzte, den Weg verfehlend, ab, Menschen und Pferd blieben jedoch unversehrt. Es ranken sich einige Sagen um das Kreuz: In der Ursprungssage wird - analog zur historischen Ursache - von 'Einem' berichtet, der des Nächtens mit seinem 'Steirerwagel' den Weg in die Altstadt verfehlte, ein Stück die Winterpromenade fuhr und dann 'samt Roß, Wagen und Mitfahrer' den Abhang hinunter stürzte. Er ließ das Kreuz aus Dankbarkeit für seine Rettung errichten. Nach anderer Erzählung soll dort die alte 'Spitalerin' Kahlmäuser Kathl als Geist umgehen, und zu guter Letzt wurde früher erzählt, dass zur Adventzeit ein schwarzer Hund mit glühenden Augen beim Kreuz auftauche und den Wanderer bis zur Thayabrücke begleite. Über den Namen Ka(h)lmäuser konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Katalogisierung im Stadtgemeinde Archiv Kießling, Franz, X.: Frau Saga, Band 3, Wien ,1926 Kießling, Franz, X.: Alte Denksäulen, Steinkreuze & Marterln aus Drosendorf & Umgebung, in: Ber./Mittheilungen d. Alterthumsvereins Wien, 1898 |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Herwig Schöchtner & Paul Kirchweger |