Pestmarter

Religiöse KleindenkmälerBildstöckeKapellenbildstöcke

Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Die Pestmarter wurde aus Dankbarkeit wegen des relativ glücklichen Verlaufs der Pestepidemie von 1679 (nur vier Pesttote in Drosendorf) vom Gerbermeister Veit Steger gestiftet. Die Drosendorfer Bäckermeisterin Katharina Egensamer ließ es 1757 renovieren, eine weitere Übergehung erfolgte durch den Drosendorfer Eisenhändler Franz Haus. 1881 ließ es der Müllermeister (Reismühle) Josef Binder erneut renovieren. Der ursprüngliche Standort des Bildstocks war rund 40 m nördlich (gegenüber des Horner Tores, Horner Straße 20). Er wurde 1905 im Zuge von städteplanerischen Veränderungen abgetragen und am derzeitigen Standort neu errichtet. Die letzte Renovierung ließ Dr. Ulrike Kirchweger vor einigen Jahren durchführen. Auf dem Giebel des ursprünglichen Marterls stand folgende Inschrift: 'Mein Gott auf Dich vertrau ich! Laß mich nicht zu Schanden werden. Meine Zuflucht in Unglück, Krankheit ist zur Heil. Dreifaltigkeit.'

Beschreibung:

An der Horner Straße erhebt sich knapp nach dem Kreisverkehr linker Hand die Pestmarter. Der breite Kapellenbildstock weist eine große begehbare Nischenöffnung mit Halbbogenabschluss und zarter Umrahmung auf, im Giebel ein kleines Fenster, ebenfalls mit Halbbogenabschluss. Das Fenster zeigt ebenfalls einen weißen Rahmen und eine Laibung. Der Giebel des mit Ziegeln gedeckten Satteldachs wird von einem weißen Giebelgesims begleitet. Der gemauerte Pfeiler ist spritzverputzt und mit einem beigefarbenen Anstrich versehen. In der mit einer zweiflügeligen Gittertüre verschlossenen Nische hängt oberhalb einer Mensa in Form einer Steinbank ein die Rückwand ausfüllendes Gemälde: Im Zentrum auf einer Wolke Maria mit Kind mit Engeln/Putti umgeben, darunter liegend die Hl. Rosalia, flankiert von den Hll. Sebastian und Rochus. Unter der Heiligen ist eine Inschrift erkennbar.

Details

Gemeindename Drosendorf-Zissersdorf
Gemeindekennzahl 31104
Ortsübliche Bezeichnung Pestmarter
Objektkategorie 1533 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Kapellenbildstöcke)

Katastralgemeinde Drosendorf Stadt -- GEM Drosendorf-Zissersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 249/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Drosendorf-Stadt
Straße und Hausnummer bzw. Flurname An der Straße nach Zissersdorf, knapp nach dem Kreisverkehr
Längengrad 15.62228
Breitengrad 48.86534

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.1
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 3.3
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 2.1
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) An der Horner Straße erhebt sich knapp nach dem Kreisverkehr linker Hand die Pestmarter. Der breite Kapellenbildstock weist eine große begehbare Nischenöffnung mit Halbbogenabschluss und zarter Umrahmung auf, im Giebel ein kleines Fenster, ebenfalls mit Halbbogenabschluss. Das Fenster zeigt ebenfalls einen weißen Rahmen und eine Laibung. Der Giebel des mit Ziegeln gedeckten Satteldachs wird von einem weißen Giebelgesims begleitet. Der gemauerte Pfeiler ist spritzverputzt und mit einem beigefarbenen Anstrich versehen. In der mit einer zweiflügeligen Gittertüre verschlossenen Nische hängt oberhalb einer Mensa in Form einer Steinbank ein die Rückwand ausfüllendes Gemälde: Im Zentrum auf einer Wolke Maria mit Kind mit Engeln/Putti umgeben, darunter liegend die Hl. Rosalia, flankiert von den Hll. Sebastian und Rochus. Unter der Heiligen ist eine Inschrift erkennbar.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Auf dem Gemälde in der Nische ist in einem gerahmten hellen Feld folgendes nachzulesen: 'A(nno) 1679 war die Pest fast im ganzen Land doch in dieser Stadt starben nur 4 Personen durch Verbitt der heil. Maria Sebastian Rochus und Rosalie Gott sey Lob Ehre und Dank. Diese Marter hat der Wohl edle Veit Steger inern Raths Bürger u. Weißgärbermeister zu Dankbarkeit setzen lassen. A(nno) 1689. Renovirn hat es lassen die Frau Katharina Egensamer Bäckermeister in alhier A(nno) 1757. Verneuern hat es lassen der Herr Franz Haus Bürger und Eisenhändler alhier in Drosendorf. Neuerlich ren. durch Josef Binder Müllermeister in der Reisenmühle 1881.'

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die Pestmarter wurde aus Dankbarkeit wegen des relativ glücklichen Verlaufs der Pestepidemie von 1679 (nur vier Pesttote in Drosendorf) vom Gerbermeister Veit Steger gestiftet. Die Drosendorfer Bäckermeisterin Katharina Egensamer ließ es 1757 renovieren, eine weitere Übergehung erfolgte durch den Drosendorfer Eisenhändler Franz Haus. 1881 ließ es der Müllermeister (Reismühle) Josef Binder erneut renovieren. Der ursprüngliche Standort des Bildstocks war rund 40 m nördlich (gegenüber des Horner Tores, Horner Straße 20). Er wurde 1905 im Zuge von städteplanerischen Veränderungen abgetragen und am derzeitigen Standort neu errichtet. Die letzte Renovierung ließ Dr. Ulrike Kirchweger vor einigen Jahren durchführen. Auf dem Giebel des ursprünglichen Marterls stand folgende Inschrift: 'Mein Gott auf Dich vertrau ich! Laß mich nicht zu Schanden werden. Meine Zuflucht in Unglück, Krankheit ist zur Heil. Dreifaltigkeit.'
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)





Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Kießling, Franz, X.: Stadt Drosendorf und Umgebung, Drosendorf, 1938 Kießling, Franz, X: Altertümische Kreuz- und Querzüge, Wien,1914.

Herwig Schöchtner & Paul Kirchweger
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Herwig Schöchtner & Paul Kirchweger

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.