Pestsäule

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Lilienfeld

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Der Schaft enthält im oberen Teil eine Inschrift mit folgendem Wortlaut:
„Christus Wirdt zum Todt Verurtheilt Und mit den schweren Last... Creutz hinausgeführt auf den Berg Calvari. O mein Seel, nimb du auch dein Creutz auf dich Und folge Christo nach biß in den Todt.
D.G. von Wienn 1655“
Dieser Text und das nur mehr schwer auszunehmende Relief einer Kreuzwegszene (Jesus nimmt das schwere Kreuz auf seine Schultern) korrespondieren miteinander. (Siehe auch das durch eine Strichzeichnung erläuterte Bild).
Daraus könnte man schließen, dass wir es mit einem früheren Element einer Kreuzwegstation zu tun haben. Zu dieser Zeit gab es noch keinen Kalvarienberg in Lilienfeld, der wurde erst 1677 durch den von 1650–1695 regierrenden Abt Kolweiß geweiht. Vielleicht hat ein späterer Bedeutungswandel zur Überdauerung als Pestsäule beigetragen?

Beschreibung:

Dort wo die Zdarskystraße über die Bahnübersetzung in die Bundesstraße 20 einmündet steht heute etwas erhöht am Hang die sogenannte Pestsäule.
Vor der Erweiterung der jetzigen Bundesstraße B20 Mitte der 1960er-Jahre stand der Pfeiler, der im Volksmund auch als „Pestsäule“ überliefert ist, etwa 300 m taleinwärts. Der ganz in der Nähe wohnende Paul Beranek rettete das Denkmal im letzten Augenblick vor dem Verschüttetwerden durch Straßenbauarbeiten und stellte es in unmittelbarer Nähe seines Hauses auf, wo es noch heute, flankiert von zwei Thujen, steht.

Details

Gemeindename Lilienfeld
Gemeindekennzahl 31407
Ortsübliche Bezeichnung Pestsäule
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Lilienfeld -- GEM Lilienfeld
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil 3180 Lilienfeld
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Zdarskystraße 41
Längengrad 15.588293
Breitengrad 48.011701

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.75
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Dort wo die Zdarskystraße über die Bahnübersetzung in die Bundesstraße 20 einmündet steht heute etwas erhöht am Hang die sogenannte Pestsäule.
Vor der Erweiterung der jetzigen Bundesstraße B20 Mitte der 1960er-Jahre stand der Pfeiler, der im Volksmund auch als „Pestsäule“ überliefert ist, etwa 300 m taleinwärts. Der ganz in der Nähe wohnende Paul Beranek rettete das Denkmal im letzten Augenblick vor dem Verschüttetwerden durch Straßenbauarbeiten und stellte es in unmittelbarer Nähe seines Hauses auf, wo es noch heute, flankiert von zwei Thujen, steht.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Ein Blockpfeiler, bestehend aus rotmarmornem Schaft, einfach profilierter Kragenplatte, einem Aufsatz mit vier Ausnehmungen für Reliefdarstellungen (eine noch vorhanden), Dachplatte und 85 cm hohem Patriachenkreuz aus Metall. Der im Querschnitt quadratische Schaft ist im Mittelstück leicht abgefast und trägt, wie der Aufsatz Einkerbungen, die sich heute nicht mehr schlüssig erklären lassen.

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Schaft enthält im oberen Teil eine Inschrift mit folgendem Wortlaut:
„Christus Wirdt zum Todt Verurtheilt Und mit den schweren Last... Creutz hinausgeführt auf den Berg Calvari. O mein Seel, nimb du auch dein Creutz auf dich Und folge Christo nach biß in den Todt.
D.G. von Wienn 1655“
Dieser Text und das nur mehr schwer auszunehmende Relief einer Kreuzwegszene (Jesus nimmt das schwere Kreuz auf seine Schultern) korrespondieren miteinander. (Siehe auch das durch eine Strichzeichnung erläuterte Bild).
Daraus könnte man schließen, dass wir es mit einem früheren Element einer Kreuzwegstation zu tun haben. Zu dieser Zeit gab es noch keinen Kalvarienberg in Lilienfeld, der wurde erst 1677 durch den von 1650–1695 regierrenden Abt Kolweiß geweiht. Vielleicht hat ein späterer Bedeutungswandel zur Überdauerung als Pestsäule beigetragen?
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Norbert Mussbacher in Heimatkunde des Bezirkes Lilienfeld (Lilienfeld 1976), Bd. 2, S. 30.
Bericht von Frau Edy, Tochter von Paul Beranek.

Harald Schmid
Datum der Erfassung 2016-05-30
Datum der letzten Bearbeitung 2016-06-05

Standort

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