Widschachen Kapelle
Gemeinde: Biberbach
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Bis 1986 stand hier ein kleiner Bildstock aus der Zeit der Besitzer Krendl (1895-1919) oder deren Vorgänger. Nicht auszuschließen ist, dass der Bildstock erst von den Besitzern Peter und Maria Gröblinger (Besitzer ab 1919) zur Erinnerung an Franz Krendl errichtet wurde, der im Jahr 1918 ermordet worden war. Franz Krendl erwarb 1895 den von den Vorbesitzern durch Verkäufe stark verkleinerten Besitz Widschachen, und wohnte nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1898 und einer Auszüglerin (+1908) allein hier. In der Nacht vom 29. auf den 30. November 1918 wurde der 64jährige von zwei Herumziehenden brutal getötet und beraubt. Erst zwei Jahre später konnten die Raubmörder festgenommen werden.
Alfred und Christine Flasch, die das Haus 1978 erwarben und vollkommen umgebaut haben, ersetzten den bereits baufälligen Bildstock durch einen Lauben-Breitpfeiler, dem ein Vordach auf zwei hölzernen schnitzverzierten Säulen vorgebaut ist. Das Walmdach ist mit Holzschindeln gedeckt. Die Kanthölzer, die das Dach tragen, liegen auf den Säulen auf und ragen in die Firstwand des Bildstockes hinein. Der eigentliche Bildstock (samt 65cm Vormauer) hat einen Grundriss von 165x200cm und eine Höhe von 310cm bis zur Giebelspitze und 205cm bis zum Bogen, der den Zugang zur Nische bildet. Diese läuft von drei Seiten konisch zusammen zur Nischenrückwand mit dem Bild. Der Bogen unter dem Dachvorbau trägt die Aufschrift "Weidmannsheil" und im Bogen darunter steht "St. Hubertus".
Auf der Wandfläche unter der Bildnische ist das Christusmonogram IHS aufgemalt und mit Verzierungen versehen.
Beschreibung:
Für die Kapellennische malte der Künstler Josef Brandstötter (Kleeberg 208) im Jahr 1986 ein Hubertusbild, die sogenannte Kreuzvision des Hl. Hubertus. Der Jäger Hubertus kniet vor dem Hirsch, der ein leuchtendes Kreuz zwischen den Geweihstangen trägt. Das Bild und die Aufschriften im Giebelbogen weisen darauf hin, dass die Erbauer der Kapelle begeisterte Jäger sind.
Details
Gemeindename | Biberbach |
Gemeindekennzahl | 30507 |
Ortsübliche Bezeichnung | Widschachen Kapelle |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Biberbach -- GEM Biberbach |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 4662/5 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Widschachen |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Widschachen 192 |
Längengrad | 14.696583 |
Breitengrad | 47.99855 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 1.65 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Für die Kapellennische malte der Künstler Josef Brandstötter (Kleeberg 208) im Jahr 1986 ein Hubertusbild, die sogenannte Kreuzvision des Hl. Hubertus. Der Jäger Hubertus kniet vor dem Hirsch, der ein leuchtendes Kreuz zwischen den Geweihstangen trägt. Das Bild und die Aufschriften im Giebelbogen weisen darauf hin, dass die Erbauer der Kapelle begeisterte Jäger sind. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Bis 1986 stand hier ein kleiner Bildstock aus der Zeit der Besitzer Krendl (1895-1919) oder deren Vorgänger. Nicht auszuschließen ist, dass der Bildstock erst von den Besitzern Peter und Maria Gröblinger (Besitzer ab 1919) zur Erinnerung an Franz Krendl errichtet wurde, der im Jahr 1918 ermordet worden war. Franz Krendl erwarb 1895 den von den Vorbesitzern durch Verkäufe stark verkleinerten Besitz Widschachen, und wohnte nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1898 und einer Auszüglerin (+1908) allein hier. In der Nacht vom 29. auf den 30. November 1918 wurde der 64jährige von zwei Herumziehenden brutal getötet und beraubt. Erst zwei Jahre später konnten die Raubmörder festgenommen werden. Alfred und Christine Flasch, die das Haus 1978 erwarben und vollkommen umgebaut haben, ersetzten den bereits baufälligen Bildstock durch einen Lauben-Breitpfeiler, dem ein Vordach auf zwei hölzernen schnitzverzierten Säulen vorgebaut ist. Das Walmdach ist mit Holzschindeln gedeckt. Die Kanthölzer, die das Dach tragen, liegen auf den Säulen auf und ragen in die Firstwand des Bildstockes hinein. Der eigentliche Bildstock (samt 65cm Vormauer) hat einen Grundriss von 165x200cm und eine Höhe von 310cm bis zur Giebelspitze und 205cm bis zum Bogen, der den Zugang zur Nische bildet. Diese läuft von drei Seiten konisch zusammen zur Nischenrückwand mit dem Bild. Der Bogen unter dem Dachvorbau trägt die Aufschrift "Weidmannsheil" und im Bogen darunter steht "St. Hubertus". Auf der Wandfläche unter der Bildnische ist das Christusmonogram IHS aufgemalt und mit Verzierungen versehen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Erzählung Familie Flasch, aufgezeichnet von OSR Karl Lammerhuber. |
Datum der Erfassung | 2015-06-22 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-01-16 |
letzter Bearbeiter | Hugo Rötzer |