Historischer Keller Labschütz
Gemeinde: Niederhollabrunn
Zeitkategorie: 10. Jahrhundert
Chronik:
Wer ursprünglich diesen Keller aus dem Sandstein geschlagen hat, lässt sich nicht mehr nachweisen. Nach dem Fundmaterial zu schließen, ist er sicher ca. 1000-jährig. Nachdem aber der ganze Kirchenberg eine Wehranlage war und er darunter liegt, wäre es denkbar, dass er schon damals ein Zufluchtsort der Bevölkerung in Bedrängnis war. Die erste Besiedelung des Gebiets um Niederhollabrunn fand nachweislich bereits in der Altsteinzeit statt. Errichtung des „Leebergs“ (Tumulus/Hügelgrab) in der Hallstattzeit. Auch im 2. Weltkrieg, als die russische Front in unmittelbarer Nähe war, diente er zuletzt als Zufluchtsort.
Beschreibung:
Schichtablagerungen des Urmeeres. Der Keller ist direkt aus dem Sandstein herausgeschlagen worden. Kratzspuren sind deutlich sichtbar. Versteinerte Mangrovenwurzeln sind an der Kellerdecke erkennbar. In den Stein gehauenen Stufen, teils noch original erhalten, führen ca. 12 m in den Keller hinein. An der tiefsten Stelle wurde in Kriegszeiten eine quadratische Grube ausgehoben, wo Wertgegenstände vergraben wurden. An den Wänden kann man die verschiedenen Sedimentschichten genau erkennen. Holzpfostenlöcher an manchen Stellen lassen den Einzug von Holzbalken erahnen, wo Fleisch zur Lagerung aufgehängt war. Der Keller hat eine natürliche Belüftung, ein gutes Raumklima, und wurde von früheren Generationen der Hausbesitzer in Teilen als Hauskeller verwendet. Die Beleuchtung durch LED-Lampen geschah erst in der letzten Zeit.
Der Keller ist heute durch LED-Lampen stimmungsvoll beleutet.
Details
Gemeindename | Niederhollabrunn |
Gemeindekennzahl | 31234 |
Ortsübliche Bezeichnung | Historischer Keller Labschütz |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | Niederhollabrunn -- GEM Niederhollabrunn |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 44 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Niederhollabrunn |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Hauptplatz 4 |
Längengrad | 16.30168 |
Breitengrad | 48.44924 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 12 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Schichtablagerungen des Urmeeres. Der Keller ist direkt aus dem Sandstein herausgeschlagen worden. Kratzspuren sind deutlich sichtbar. Versteinerte Mangrovenwurzeln sind an der Kellerdecke erkennbar. In den Stein gehauenen Stufen, teils noch original erhalten, führen ca. 12 m in den Keller hinein. An der tiefsten Stelle wurde in Kriegszeiten eine quadratische Grube ausgehoben, wo Wertgegenstände vergraben wurden. An den Wänden kann man die verschiedenen Sedimentschichten genau erkennen. Holzpfostenlöcher an manchen Stellen lassen den Einzug von Holzbalken erahnen, wo Fleisch zur Lagerung aufgehängt war. Der Keller hat eine natürliche Belüftung, ein gutes Raumklima, und wurde von früheren Generationen der Hausbesitzer in Teilen als Hauskeller verwendet. Die Beleuchtung durch LED-Lampen geschah erst in der letzten Zeit. Der Keller ist heute durch LED-Lampen stimmungsvoll beleutet. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Der historische Keller liegt unter der Bäckerei der Familie Rupert Labschütz. Er war zum Teil als Schuttablagerungsstätte der Vorgängergenerationen in Verwendung und mit jeglichem Schuttmaterial angefüllt. Der Vater des jetzigen Besitzers hat einen Abgang bei einen Stützmauerbau mit Beton abgemauert. Nur ein kleines Loch gab Einblick in einen dahinter liegenden Schutthaufen. Weinfässer waren davor gelagert. Der zweite Abgang, der Keller führt gewinkelt um eine gedachte Achse, wurde als Kühlschrank genützt. |
Zeitkategorie | 10. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Wer ursprünglich diesen Keller aus dem Sandstein geschlagen hat, lässt sich nicht mehr nachweisen. Nach dem Fundmaterial zu schließen, ist er sicher ca. 1000-jährig. Nachdem aber der ganze Kirchenberg eine Wehranlage war und er darunter liegt, wäre es denkbar, dass er schon damals ein Zufluchtsort der Bevölkerung in Bedrängnis war. Die erste Besiedelung des Gebiets um Niederhollabrunn fand nachweislich bereits in der Altsteinzeit statt. Errichtung des „Leebergs“ (Tumulus/Hügelgrab) in der Hallstattzeit. Auch im 2. Weltkrieg, als die russische Front in unmittelbarer Nähe war, diente er zuletzt als Zufluchtsort. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Rupert Labschütz, der heutige Besitzer, hat 1986 mit der Belegschaft seiner Bäckerei den zugemauerten Abgang geöffnet und 70 t von Schutt, Glas, Keramik aus dem Keller händisch herausgeschafft. In den Schuttbergen konnten einige interessante Fundstücke geborgen werden. Tongefäße mit den deutlichen Kammstrichen wurden gesichert. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Gespräch mit dem Besitzer Rupert Labschütz. Urmeernachweis:Fossilienwelt Stetten, fossilienwelt.at; austria-forum.org; |
Datum der Erfassung | 2018-10-27 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2018-10-28 |
letzter Bearbeiter | Karoline Krammer |