Schöls Kreuz

Religiöse KleindenkmälerKreuzeHochkreuze

Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Auf dem Kreuz ist die Jahreszahl 1884 angeführt, in der Pfarrchronik vermerkt Pfarrer Hermann Ignaz Recicky jedoch: 'Am 19.7.1850 wurde das große Kreuz an der Straße nach Geras von Leopold u. Anna Göd Nr. 9 auf ihrem Felde errichtet und feierlich benediciert.' Vor etwas mehr als 10 Jahren wurde das Kreuz von der Dorfjugend von Zissersdorf übergangen und der Baldachin erneuert. Damals könnten auch der Corpus, Schriftrolle und das Relief am Kreuzschaft angebracht worden sein, sie entsprechen nicht der 'klassischen' Originalausstattung des Kreuzes. Es sind auch verschlossene Bohrlöcher für die Halterungen des ursprünglichen Zierwerks erkennbar. Das Relief scheint ein Teil eines Kreuzes gewesen zu sein; der (abgeschnittene) Schaft des Kreuzes ist hinter Maria Magdalena noch erkennbar. Der Name Schöls Kreuz leitet sich vom heutigen Besitzer des Ackers, auf dem das Kreuz steht, ab.

Beschreibung:

Verlässt man Zissersdorf in Richtung Geras so erblickt man nach ca. 200 m ein prächtiges Hochkreuz. Das geschwungen verlaufende Postament zeigt einen quaderförmigen Fußteil und eine ebensolchen Abdeckplatte. Darauf setzt das Kreuz mit einer Grundplatte und volutenartig verbreiterter Basis, die einen vorspringenden Mittelteil zeigt, an. Der Abschluss der drei Teile springt in zwei Gesimsstufen vor und ist an der Oberseite abgerundet. Das daraus entspringende Kreuz trägt auf dem Schaft ein kleines Bronzerelief mit zwei knieenden Engeln und darüber die Trauergruppe mit Maria, Maria Magdalena und dem Lieblingsjünger Johannes. Darüber ist ein Corpus Christi in Bronzefarbe und über ihm in Form einer Schriftrolle die INRI-Tafel angebracht, über alles wölbt sich ein Baldachin mit Sternverzierung. Die Kreuzenden sind kleeblattartig verbreitert, die oberen Kreuzteile weisen eine dem Umriss folgende Zierlinie auf.

Details

Gemeindename Drosendorf-Zissersdorf
Gemeindekennzahl 31104
Ortsübliche Bezeichnung Schöls Kreuz
Objektkategorie 1564 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Hochkreuze)

Katastralgemeinde Zissersdorf -- GEM Drosendorf-Zissersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 678
Ortschafts- bzw. Ortsteil Zissersdorf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Straße Zissersdorf/Geras; 200 m nach Ortsende
Längengrad 15.63518
Breitengrad 48.82329

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 4.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.8
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.65
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Verlässt man Zissersdorf in Richtung Geras so erblickt man nach ca. 200 m ein prächtiges Hochkreuz. Das geschwungen verlaufende Postament zeigt einen quaderförmigen Fußteil und eine ebensolchen Abdeckplatte. Darauf setzt das Kreuz mit einer Grundplatte und volutenartig verbreiterter Basis, die einen vorspringenden Mittelteil zeigt, an. Der Abschluss der drei Teile springt in zwei Gesimsstufen vor und ist an der Oberseite abgerundet. Das daraus entspringende Kreuz trägt auf dem Schaft ein kleines Bronzerelief mit zwei knieenden Engeln und darüber die Trauergruppe mit Maria, Maria Magdalena und dem Lieblingsjünger Johannes. Darüber ist ein Corpus Christi in Bronzefarbe und über ihm in Form einer Schriftrolle die INRI-Tafel angebracht, über alles wölbt sich ein Baldachin mit Sternverzierung. Die Kreuzenden sind kleeblattartig verbreitert, die oberen Kreuzteile weisen eine dem Umriss folgende Zierlinie auf.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Das Postament zeigt eine kartuschenartige Umrahmung, die seitlich dem Umriss folgt und auf Unter- und Oberseite in einen nach innen gekrümmten Bogen verläuft. Darin ist folgende Inschrift (teilweise schwer erkennbar) eingraviert und mit schwarzer Farbe nachgezogen: Gewidmet zur Ehre Gottes v.d. Godischen Familie. Unter dem unteren Bogen ist die Jahreszahl 1884 erkennbar. Der verbreiterte Kreuzfuß weist an den Seitenteilen eine den Umrissen folgende Zierlinie auf, die unten in einer Spirale mit Blatt/Herz ausläuft. Der Mittelteil zeigt eine einfache rahmenartige Zierlinie.

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Auf dem Kreuz ist die Jahreszahl 1884 angeführt, in der Pfarrchronik vermerkt Pfarrer Hermann Ignaz Recicky jedoch: 'Am 19.7.1850 wurde das große Kreuz an der Straße nach Geras von Leopold u. Anna Göd Nr. 9 auf ihrem Felde errichtet und feierlich benediciert.' Vor etwas mehr als 10 Jahren wurde das Kreuz von der Dorfjugend von Zissersdorf übergangen und der Baldachin erneuert. Damals könnten auch der Corpus, Schriftrolle und das Relief am Kreuzschaft angebracht worden sein, sie entsprechen nicht der 'klassischen' Originalausstattung des Kreuzes. Es sind auch verschlossene Bohrlöcher für die Halterungen des ursprünglichen Zierwerks erkennbar. Das Relief scheint ein Teil eines Kreuzes gewesen zu sein; der (abgeschnittene) Schaft des Kreuzes ist hinter Maria Magdalena noch erkennbar. Der Name Schöls Kreuz leitet sich vom heutigen Besitzer des Ackers, auf dem das Kreuz steht, ab.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Hier der gesamte Auszug aus dem Pfarrbuch: 'Am 19.7.1850 wurde das große Kreuz an der Straße nach Geras von Leopold u. Anna Göd Nr. 9 auf ihrem Felde errichtet und feierlich benediciert. Nachdem schon am Vormittag ein feierliches Hochamt abgehalten wurde, versammelte sich die Gemeinde nachmittags sehr zahlreich im Kirchenraum, wo wir, die Schuljugend mit dem Kreuz an der Spitze, hinauszogen. Beim Kreuze hielt ich eine angemessene Predigt, worauf ich unter Assistenz zweier Geistlicher das Kreuz benidicierte. Unter dem gesungenen 'Großer Gott wir loben dich' kehrten wir in die Kirche zurück. Die Urkunde, worin die Hausbesitzerin von Nr. 9, Anna Göd, sich für sich und ihre Nachfolger in Besitze, verpflichtet hat, das von ihr auf ihrem Acker errichtete und nun benedicierte Kreuz für alle Zeiten in gutem Zustande zu erhalten, liegt im Pfarrarchive aufbewahrt.'

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Pfarrchronik des Hermann Ignaz Recicky Mündliche Mitteilung von Bruno Pind, 2013

Herwig Schöchtner & Paul Kirchweger
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01

Standort

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