Kapelle Kautzhof
Gemeinde: Biberbach
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Das Jahr der Erbauung (1879) und des 100-Jahr-Jubiläums ist aus dem Schriftzug an der Wand oberhalb der Eingangstür zu ersehen. Leider hat P. Aemilian Strutzenberger, der von 1876 bis 1880 Pfarrer in Biberbach war, nach 1878 keine Eintragungen mehr in der Pfarrchronik gemacht. Er erwähnt die Segnung der Bartlbauernkapelle im Mai 1878 und die der Distlhofer Kapelle im September desselben Jahres, aber schreibt nichts über die Kautzhofer Kapelle im Jahr darauf.
Vielleicht hat diese Segnung ein anderer Pater des Stifts vorgenommen, weil auch die wertvolle geschnitzte Marienstatue von einem Seitenstettner Pater für den Kautzhof besorgt worden ist.
Beschreibung:
Die im Jahr 1879 erbaute Kautzhofer Kapelle gehört zu den größten Kapellen der Gemeinde. Dafür spricht der Grundriss von 340x440cm (samt der Abschrägung im Altarbereich) und die Höhe von 510cm. Die Kapelle hat ein Satteldach mit einem 3/8-Walm im abgeschrägten hinteren Bereich.
Über vier Stufen, die wegen der Senkung des Straßenniveaus 1985 erforderlich geworden sind, erreichte man früher das geschmiedete Eingangsgitter. In der vorderen Giebelwand ist ein rundbogiges Blindfenster eingebaut, in das eine Dreifaltigkeitsdarstellung gefügt ist.
Der Innenraum der Kapelle ist etwas gewölbt. Eine Stufe beim säulenartigen Wandvorsprung im vorderen Raumdrittel hebt den Altar scheinbar. Dieser ist in die vordere Wandschräge eingepasst.
Die Rückwand und der Deckenteil über dem Altar sind dunkelblau bemalt und mit goldenen Strahlenblumen versehen. An der Wand hinter dem Altar gibt ein kleines glasgemaltes Rundfenster einen Lichteinfall.
An den Seitenwänden sind 120cm hohe spitzbogige Fenster mit Fensterläden angebracht. Unter den Fenstern steht beiderseits eine Holzbank mit Lehne. Den Raum beherrscht die große Marienstatue, die von Kränzen aus künstlichen Blumen geschmückt ist.
An den schrägen Wänden hängen große mit Rahmen versehene Bilder, rechts Herz-Mariä und links Herz- Jesu.
Bei der Außenrenovierung im Jahr 2009 wurde auch der ganze Eingangsbereich und die Umgebung verändert und ein Blumengarten angelegt.
Details
Gemeindename | Biberbach |
Gemeindekennzahl | 30507 |
Ortsübliche Bezeichnung | Kapelle Kautzhof |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Biberbach -- GEM Biberbach |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 2307 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Kautzhof |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Kautzhof 24 |
Längengrad | 14.699433 |
Breitengrad | 48.025633 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 5.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 4.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 3.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die im Jahr 1879 erbaute Kautzhofer Kapelle gehört zu den größten Kapellen der Gemeinde. Dafür spricht der Grundriss von 340x440cm (samt der Abschrägung im Altarbereich) und die Höhe von 510cm. Die Kapelle hat ein Satteldach mit einem 3/8-Walm im abgeschrägten hinteren Bereich. Über vier Stufen, die wegen der Senkung des Straßenniveaus 1985 erforderlich geworden sind, erreichte man früher das geschmiedete Eingangsgitter. In der vorderen Giebelwand ist ein rundbogiges Blindfenster eingebaut, in das eine Dreifaltigkeitsdarstellung gefügt ist. Der Innenraum der Kapelle ist etwas gewölbt. Eine Stufe beim säulenartigen Wandvorsprung im vorderen Raumdrittel hebt den Altar scheinbar. Dieser ist in die vordere Wandschräge eingepasst. Die Rückwand und der Deckenteil über dem Altar sind dunkelblau bemalt und mit goldenen Strahlenblumen versehen. An der Wand hinter dem Altar gibt ein kleines glasgemaltes Rundfenster einen Lichteinfall. An den Seitenwänden sind 120cm hohe spitzbogige Fenster mit Fensterläden angebracht. Unter den Fenstern steht beiderseits eine Holzbank mit Lehne. Den Raum beherrscht die große Marienstatue, die von Kränzen aus künstlichen Blumen geschmückt ist. An den schrägen Wänden hängen große mit Rahmen versehene Bilder, rechts Herz-Mariä und links Herz- Jesu. Bei der Außenrenovierung im Jahr 2009 wurde auch der ganze Eingangsbereich und die Umgebung verändert und ein Blumengarten angelegt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das Jahr der Erbauung (1879) und des 100-Jahr-Jubiläums ist aus dem Schriftzug an der Wand oberhalb der Eingangstür zu ersehen. Leider hat P. Aemilian Strutzenberger, der von 1876 bis 1880 Pfarrer in Biberbach war, nach 1878 keine Eintragungen mehr in der Pfarrchronik gemacht. Er erwähnt die Segnung der Bartlbauernkapelle im Mai 1878 und die der Distlhofer Kapelle im September desselben Jahres, aber schreibt nichts über die Kautzhofer Kapelle im Jahr darauf. Vielleicht hat diese Segnung ein anderer Pater des Stifts vorgenommen, weil auch die wertvolle geschnitzte Marienstatue von einem Seitenstettner Pater für den Kautzhof besorgt worden ist. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Anlässlich des 80. Geburtstages von Hausherr Johann lud die Familie Ebner am 24. Mai 2015 zur Maiandacht zur Kapelle in Kautzhof. P. Stefan Gruber OSB segnete am Ende der Andacht auch die beiden neuen Gnadenbilder der Kapelle - "Jesus, ich vertraue auch dich" - die Jesus mit zwei Strahlen zeigen. Diese Art von Gnadenbild wurde nach den Offenbarungen und Visionen der polnischen Schwester Faustine gemalt; jedem Verehrer des Bildes versprach Jesus seine Gnade und seine Barmherzigkeit. Bei der Errichtung der Kapellenwege in Biberbach im September 2022 wurde bei der Kapelle eine Impulstafel aus Emaille aufstellt, die ein Wallfahrergebet trägt. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Erzählung Familie Ebner, aufgezeichnet von OSR Karl Lammerhuber |
Datum der Erfassung | 2015-06-05 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2022-10-22 |
letzter Bearbeiter | Brigitte Hofschwaiger |