Poppinger Marterl
Gemeinde: Sankt Martin
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
I) Josef Hunata (1939):
"Marterl am Bahndamm bei der Übersetzung des Weges, der zum Hause Oberleinsitz Nr. 45 führt, auf Parzelle Nr. 3623. Material: Sockel aus Granitquadern, Mauerwerk aus Stein. Bauweise: gemauert. Nische mit versperrbarer Holzgittertür. Datum der Errichtung: um 1835, von Franz Anderl, Oberlainsitz Nr. 45.
Anlass der Errichtung: Vor ca. 110 Jahren (Anm. um 1829) wurde der damalige Besitzer des Hauses Oberleinsitz 45 beim fuhrwerken vom Schlag gerührt und kam unter die Räder seines Wagens. Er starb an Ort und Stelle. Kurze Zeit darauf verunglückte auch seine Frau, indem sie vom Hausboden stürzte. Einrichtung und Ausstattung: Marienfigur (sitzend) mit dem Leichnam Christi, ca. 1 m hoch. Die Figur ist aus Holz geschnitzt und bemalt. Außerdem sind och verschiedene Öldrucke und ein Öllämpchen vorhanden. Betreut wird das Marterl von der Familie Prinz, Oberleinsitz Nr. 45."
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II) Das „Poppingermarterl“ in Oberlainsitz wurde errichtet, im Gedenken an die Bäuerin Eva Maria Anderl, die am 24. November 1810, durch einen Sturz vom Heuboden, zu Tode gekommen ist.
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Anlässlich des Bahnbaues wurde es abgerissen und später, etwa 1903, auf Betreiben der Familie Prinz, von der Bahnverwaltung neu errichtet. Der neue Standplatz ist etwas unterhalb des früheren Standortes.
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1980er Jahre: Renovierung von Verputz und Fenster.
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2021 erfolgte eine vollständige Sanierung durch die Dorfgemeinschaft Oberlainsitz: Verputz, Dachstuhl, Fenster.
Die neuerliche Einsegnung erfolgte am 15. August 2021 durch Diakon Mag. Peter Neugschwandtner.
Beschreibung:
Gemauerter Bildstock in Form eines Breitpfeilers mit Steinsockel und rechteckigem Grundriss.
An der Vorderseite befindet sich eine Nische mit Holzfenster.
Grundfarbe gelb, das Satteldach ist mit Ziegeln gedeckt.
Details
Gemeindename | Sankt Martin |
Gemeindekennzahl | 30932 |
Ortsübliche Bezeichnung | Poppinger Marterl |
Objektkategorie | 1532 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler) |
Katastralgemeinde | St. Martin -- GEM Sankt Martin |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 3623/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Oberlainsitz |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Zufahrt Sonnbergstraße, bei Bahnhof Steinbach |
Längengrad | 14.841389 |
Breitengrad | 48.641614 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 1.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 1.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Gemauerter Bildstock in Form eines Breitpfeilers mit Steinsockel und rechteckigem Grundriss. An der Vorderseite befindet sich eine Nische mit Holzfenster. Grundfarbe gelb, das Satteldach ist mit Ziegeln gedeckt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | I) Josef Hunata (1939): "Marterl am Bahndamm bei der Übersetzung des Weges, der zum Hause Oberleinsitz Nr. 45 führt, auf Parzelle Nr. 3623. Material: Sockel aus Granitquadern, Mauerwerk aus Stein. Bauweise: gemauert. Nische mit versperrbarer Holzgittertür. Datum der Errichtung: um 1835, von Franz Anderl, Oberlainsitz Nr. 45. Anlass der Errichtung: Vor ca. 110 Jahren (Anm. um 1829) wurde der damalige Besitzer des Hauses Oberleinsitz 45 beim fuhrwerken vom Schlag gerührt und kam unter die Räder seines Wagens. Er starb an Ort und Stelle. Kurze Zeit darauf verunglückte auch seine Frau, indem sie vom Hausboden stürzte. Einrichtung und Ausstattung: Marienfigur (sitzend) mit dem Leichnam Christi, ca. 1 m hoch. Die Figur ist aus Holz geschnitzt und bemalt. Außerdem sind och verschiedene Öldrucke und ein Öllämpchen vorhanden. Betreut wird das Marterl von der Familie Prinz, Oberleinsitz Nr. 45." ---- II) Das „Poppingermarterl“ in Oberlainsitz wurde errichtet, im Gedenken an die Bäuerin Eva Maria Anderl, die am 24. November 1810, durch einen Sturz vom Heuboden, zu Tode gekommen ist. ---- Anlässlich des Bahnbaues wurde es abgerissen und später, etwa 1903, auf Betreiben der Familie Prinz, von der Bahnverwaltung neu errichtet. Der neue Standplatz ist etwas unterhalb des früheren Standortes. ---- 1980er Jahre: Renovierung von Verputz und Fenster. ---- 2021 erfolgte eine vollständige Sanierung durch die Dorfgemeinschaft Oberlainsitz: Verputz, Dachstuhl, Fenster. Die neuerliche Einsegnung erfolgte am 15. August 2021 durch Diakon Mag. Peter Neugschwandtner. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Das Marterl gehörte zum Hause Oberlainsitz 45 (früher 135). In alten Urkunden und Matriken wurde es mit „Hofbauer“ bezeichnet (in einer alten Karte von 1811 ist der Hof als „Hofbauer“ eingezeichnet) und stand bis 1848 unter der Grundherrschaft des Stiftes Zwettl. (Als Hofbauern wurden meist nur die großen Höfe bezeichnet, welche „Freihöfe“ waren. Der Hof gehörte nicht zur Herrschaft Weitra, sondern zum Stift Zwettl. Er musste daher seine Abgaben dem Stift Zwettl erlegen.) Seine Besitzer waren: 1662 - Georg u. Eva Wielander 1687 - Martin u. Maria Wielander 1723 - Franz u. Maria Wielander 1760 - Mathias Wielander u. Anna Maria Anderl 1787 - Anton Anderl u. Eva Maria Fuß 1813 - Martin Anderl u. Theresia Schwinghammer 1855 - Franz Anderl, Bauer u. Josefa Stiedl 1889 - Leopold Halmenschlager u. Maria Anderl 1909 - Johann Prinz u. Maria Halmenschlager 1960 - Johann Poppinger u. Angela Prinz (Poppinger kam urspr. aus Allentsteig und heiratete Angela Prinz) Das Haus mit den Grundstücken wurde 2008 von der Marktgemeinde St. Martin angekauft und 2017 abgerissen (es wurde am Hügel dahinter die neue Siedlung Sonnbergstraße errichtet). ---- Das in äußerst schlechten Zustand befindliche Marterl wurde 2021 von einigen beherzten Ortsbewohnern mit sehr viel Liebe und Engagement grundlegend saniert und verschönert. Anlässlich der Renovierung wurde auch eine neue Marienstatue angeschafft. Außerdem wurden zwei Bänke aufgestellt und der Vorplatz mit Granitplatten befestigt. Die Renovierung des Marterls wurde von der Bevölkerung aus Oberlainsitz und Steinbach mit insgesamt 1300,- Euro finanziell unterstützt. 340.- Euro wurden vonseiten der Marktgemeinde St. Martin beigesteuert. Die Kosten für die Marienstaue betrugen 900.- Euro, und die Materialkosten 740,- Euro Die anfallenden 110 Arbeitsstunden und 5 Traktorstunden wurden unentgeltlich geleistet. Allen Personen, die sich an dem Projekt finanziell sowie arbeitstechnisch beteiligt haben, sei an dieser Stelle ein herzliches „Vergelt´s Gott!“ gesagt. Am Hochfest Maria Himmelfahrt (15. August) wurde das Marterl mit der neuen Marienstatue feierlich gesegnet. (Mag. Peter Neugschwandtner, 2021) |
Poppinger Marterl | |
Oktober 1988 | |
Gattringer Johann |
Poppinger Marterl alt V 2018 | |
20.8.2018 | |
Baumgartner Michaela |
Poppinger Marterl, alt R 2018 | |
20.8.2018 | |
Baumgartner Michaela |
Poppinger Marterl Renovierung 2021 - 1 | |
2021 | |
Karin Filler |
Poppinger Marterl Renovierung 2021 - 2 | |
2021 | |
Karin Filler |
Poppinger Marter. 2021 V | |
Sept. 2021 | |
Michaela Baumgartner |
Poppinger Marter. 2021 L | |
Sept. 2021 | |
Michaela Baumgartner |
Poppinger Marter. 2021 R | |
Sept. 2021 | |
Michaela Baumgartner |
Poppinger Marter. 2021 H | |
Sept. 2021 | |
Michaela Baumgartner |
Poppinger Marter. 2021 I | |
August 2021 | |
Vogler Andreas |
Poppinger Marterl, alt L 2018 | |
20.8.2018 | |
Michaela Baumgartner |
Poppinger Marterl, alt innen 2018 | |
20.8.2018 | |
Michaela Baumgartner |
Poppinger Marterl Lage 2006 | |
23.04.2006 | |
Gattringer Johann |
Poppinger Marterl, Hunata | |
1939 | |
Maria Duntler / Josef Hunata |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Aufzeichnungen Johann Gattringer; Josef Hunata, Zusammenstellung der Marterl 1939 Mag. Peter Neugschwandtner, 2021 |
Datum der Erfassung | 2018-08-15 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2023-10-31 |
letzter Bearbeiter | Michaela Baumgartner |